
“God respects us when we work, but loves us when we dance.”
-Documentary by Les Blank
Tanz in meinem Leben
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Tanz als Anker
Seit ich denken kann, tanze ich. Tanz hat mich seitdem auf unterschiedliche Weise begleitet. Beim Tanzen fühle ich mich frei.
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Ich habe Disziplin, Hingabe und die Fähigkeit gelernt, unermüdlich meinen Vorbildern nachzueifern. Tanz hat mir das Navigieren durch die Pubertät erleichtert, mich vor einer akademischen Studienwahl gerettet, die mich unglücklich machte. Tanz hat mich mit meinem Körper in Kontakt gebracht. In Krisen war Tanzen ein Anker für mich. Ich habe auch die Schattenseiten der professionellen Tanz-Welt kennengelernt: Hierarchien, Verhaltensregeln, festgefahrene Strukturen, Opfer, Angst und Schmerzen. Auf der anderen Seite gab es immer die Passion, die Musik, den Moment. Tanz konnte mich in die Depression führen, aber eben auch in einen Höhenflug.
Wenn mein Körper mein Instrument ist, kann ich ihn nicht einfach zur Seite legen wie eine Geige.
Kann ich Urlaub von mir selbst nehmen? Im Umgang mit der Frage, wie ich mein Instrument pflegen kann, wuchs die Faszination, mit der ich den menschlichen Körper wahrnehme.
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Diese hat mich schließlich zu der Erweiterung meines Berufs geführt. In der Gyrotonic-Methode fand ich Antworten darauf, wie ich meinen Körper vor Verletzungen schützen kann, und ihn durch Bewegung auch wieder heilen kann. Noch während meines Tanz-Studiums kamen befreundete Tänzer auf mich zu, wenn sie Schmerzen hatten, um mich um Rat zu fragen. Über das Bewegungsverständnis kam ich zum anatomischen Verständnis. Dann fehlten mir manuelle Techniken, die ich im ROLFING® fand, und mehr und mehr komme ich heute wieder zurück zur Medizin, insofern als ich die Heilpraktiker Ausbildung mache. Diesmal aus einer ganz anderen Motivation heraus als damals, als ich nach meinem Abitur einen Medizin-Studienplatz hatte, aber keinen Bezug dazu. Meine Berufswahl ist im Tanz verwurzelt. Ich bin glücklich mit der Kombination.
Alltag und Bauchtanz
Momentan liegt mein Fokus auf der Schönheit der Alltagsbewegungen. Zum Bauchtanz kam ich erst nach der Geburt meines Sohnes, als ich nach einer intuitiven Methode zur Rückbildung gesucht habe.
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Im Bauchtanz kommen viele kleine Isolationsbewegungen der Bauch- und Rückenmuskeln und des Beckenbodens vor. Diese Bewegungen machten mir Spaß und boten mir eine neue Bewegungssprache. Während des Tanzens geschah meine Schwangerschaftsrückbildung wie nebenbei. Meine Beckenboden-Muskulatur gewann ihren Tonus und ihre Elastizität zurück und ist heute sogar differenzierter als vor der Schwangerschaft. Ich weiß, dass das bei vielen jungen Müttern nicht der Fall ist. Es gibt viele gute Methoden für Schwangerschaftsrückbildung, aber Bauchtanz ist für mich die intuitivste Methode, die nebenbei Spaß macht. Tanz fühlt sich für mich nie nach Arbeit an. Bauchtanz half mir auch, meine Identität als Mutter und Frau zu integrieren.
Der “Folkwang-Gedanke”- Die Einheit der Künste.
Durch mein Studium an der Folkwang Universität der Künste kam ich mit dem „Folkwang-Gedanken“ in Berührung.
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Folkwang (altnord. Fólkvangr- „Volksfeld“) ist in der nordischen Mythologie einer der Götterpaläste in Asgard und Wohnsitz der Göttin Freya, der Göttin der Liebe und Schönheit. Karl Ernst Osthaus entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts den „Folkwang-Gedanken“, wonach Kunst nicht nur als Dekor, sondern als Teil der Volkserziehung zu verstehen sei. Die Folkwang Universität steht für die Einheit der Künste, für die Idee der interdisziplinären Zusammenarbeit der Sparten Musik, Tanz, Theater, Fotografie, Gestaltung und Wissenschaft. Sie ist ein Ort für die Verbindung der Künste untereinander. Ich habe den offenen Austausch der jungen Künstler an der Folkwang Universität als inspirierend erlebt und zu schätzen gelernt. Ich freue mich, wenn ich den Folkwang-Gedanken auf meine Arbeit übertragen kann. Es kommt vor, dass meine ROLFING® Klienten mit künstlerischen Projekten auf mich zukommen. Ich bin offen für Projekte in den Bereichen Film, Fotografie, Musik, Kunst, Tanz, Performance und Gesang. Das Zen Atelier x süd ist daher nicht nur ein Studio zum Unterrichten, sondern auch ein Ort, an dem Künstler zusammenkommen können mit ihren Projekten, Ideen und Initiativen. In Zeiten der Pandemie scheint Kunst zunehmend als Zeitvertreib zu gelten. Ich finde hingegen, dass Kunst mit ihrer schöpferischen Kraft das Leben zum Leben bringt.